Die Halifax Citadel ist eine nationale historische Stätte in Halifax in Kanadas Provinz Nova Scotia. Dabei handelt es sich um eine Festung, die auf dem Citadel Hill über der Stadt Halifax thront.
1749 wurden am Citadel Hill vier Festungen errichtet, die als Fort George bezeichnet werden - aber nur die dritte Festung wurde offiziell Fort George genannt. Diese diente damals als eine der vier wichtigsten Seestützpunkte des britischen Königreiches bei Halifax. Ursprünglich wurde die Festung als Verteidigungsanlage errichtet, um den Hafen von Halifax von 1749 bis 1906 zu schützen.
Am 20. Oktober 1798 ordnete King George III an, die ersten beiden und die vierte und derzeitige Festung offiziell Halifax-Zitadelle zu benennen.
Heutzutage sieht man hier die letzte vierte Version der Zitadelle, die 1856 erbaut wurde. Dieser letzte Bau der Zitadelle wurde allerdings nie angegriffen, so dass er in seinem ursprünglichen Erbauungs Zustand gut erhalten ist. Er diente nur während des 1. und 2. Weltkrieges als Militärstützpunkt der Kanadier.
Heutzutage betreiben die Parks Canada die Stätte als Halifax Citadel National Historic Site of Canada. Hierfür wurde sie als Fort im viktorianischen Zeitalter wieder hergestellt. Gern wird diese Sehenswürdigkeit in Halifax erkundet und sich auf dem Gelände der Zitadelle eine der berühmten historischen Militärparaden angesehen. Besonders beliebt ist diese Sehenswürdigkeit bei einer Rundreise durch Kanada. Es ist schon ein majestätischer Anblick, wie diese Festung auf einem Hügel über der Stadt Halifax thront.
Der Hügel wurde erstmals 1749 befestigt, als die Engländer die Stadt Halifax gründeten. Sie sollte als als Gegengewicht zur französischen Festung Louisbourg dienen.
Nach und Nach wurde die Festung aufgebaut um Halifax, Halifax-Hafens und seinen Royal Navy Dockyard mit den dort lebenden Einwohner zu schützen. Beim Bau der Festungsanlage wurde der Hügel hierzu um etwa zehn bis zwölf Meter gesenkt. Das erste Fort war eine kleine Festung mit Fahnenmast und Wachhaus, nahe dem Gipfel und östlich der heutigen Zitadelle. Im Laufe der Jahre wuchs das Fort und die Stadt Halifax mit ihren Einwohnern.
1761 hatte sich der Zustand der Halifax-Zitadelle mit der Zeit verschlechtert, was zur Entwicklung einer neuen Zitadelle führte. Über die Jahre folgten verschiedene Bauten:
Zweite Citadel (1776-1795)
Die Möglichkeit eines Angriffs während der Revolution erforderte eine größere Festung, um die Stadt vor einem amerikanischen oder französischen Angriff zu schützen. So wurde die erste dauerhafte Festung auf dem Citadel Hill erbaut. Das neue Fort bestand aus mehreren Reihen von sich überlappenden Befestigungen, die eine große äußere Palisadenmauer bildeten. In der Mitte wurde ein dreistöckiges, achteckiges Blockhaus mit 14 Kanonen und 100 Soldaten untergebracht. Diese Arbeiten erforderten, dass der Hügel um 40 Fuß abgeholzt wurde. Zur damalige Zeit galt diese Basis als die sicherste im Osten Nordamerikas.
1795 wurden Pläne für den Bau einer dritten Zitadelle entworfen. Der Bau hierfür begann aber erst nachdem die zweite Zitadelle 1796 demontiert wurde.
Dritter Citadel (1796-1828)
Eine neue Zitadelle wurde 1795 entworfen und 1800 fertiggestellt. Hierfür wurde die Spitze des Hügels weiter eingeebnet und um weitere 15 Meter abgesenkt. So konnte man eine größere Festung auf dem Gipfel unterbringen. Sie ähnelte dem Umriss der letzten Zitadelle, die aus vier Bastionen bestand, die eine zentrale Kaserne und ein Magazin umgeben.
Prinz Edward, Herzog von Kent, gab 1800 vor seiner Rückkehr nach England die Halifax Town Clock in Auftrag. Am 20. Oktober 1803 wurde diese fertiggestellt und der eröffnet. Seitdem gilt sie als Wahrzeichen am östlichen Hang des Citadel Hill.
Present Citadel (1828 – heute)
Der Bau der heutigen Zitadelle begann im Jahr 1828. Heutzutage besteht der heutige Bau aus einer sternförmigen Festung, die im Jahr 1856 fertiggestellt worden ist. Sie wurde so erbaut das sie einen landgestützten Angriff der Vereinigten Staaten abwehren konnte. Mit ihrer Form ähnelt sie damit der Zitadelle von Quebec, die zwischen 1820 und 1831 erbaut wurde.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Rolle der Zitadelle bei der Verteidigung des Hafens von Halifax zu einem Kommandozentrum für andere, weiter entfernte Hafen, Verteidigungsanlagen sowie als Unterkunft für verschiedene Kasernen.
Während des Ersten Weltkriegs, diente Nova Scotia als Internierungslager, es gab das Amherst Internierungslager, ein Internierungslager auf Melville Island im Nordwesten des Hafens von Halifax und in der Citadel Hill. Hauptsächlich deutsche Reservisten waren hier inhaftiert.
Im Zweiten Weltkrieg war die militärische Rolle von Fort George vorübergehend als Kaserne, als Signalanlage und als zentraler Koordinierung Punkt für die Luftabwehr zu sein.
Im Jahr 1935 wurden der Hügel und die Festungen als nationale historische Stätte ausgewiesen. 1956 wurde die Halifax Zitadelle als historischer Ort und lebendiges Geschichtsmuseum eröffnet. Das Fort wurde jedoch nicht restauriert und begann nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu verfallen. Folglich wurde überlegt die Festung auf dem Citadel Hill abzureißen. Doch die historische Bedeutung und des touristischen Potenzials der Festung führte dazu, dass die Festung erhalten blieb und restauriert wurde.
So wurde im Jahr 1956 das teilweise restaurierte Fort als historische Stätte mit dem Halifax Army Museum eröffnet. In den 1990er Jahren wurde die Zitadelle von den Parks Canada wieder vollständig hergestellt.
Täglich finden hier geführte und selbstgeführte Führungen durch die Anlage der Zitadelle statt, bei denen einem die Geschichte von Halifax und Nordamerika nähergebracht wird. Highlight ist die Ghost Tours, die Geistergeschichten und bizarre Legenden der Zitadelle von Halifax erzählt. Die Ghost Tour findet aber nur von Mitte Juli bis Ende Oktober statt.
Zudem wird in der Halifax Citadel von Frühling bis zum Herbst ein lebendes Geschichts Programm aufgeführt. Dabei wird das 78. Highland Regiment und die 78. Highlanders Pipe Band mit der königlichen Artillerie, Soldatenfrauen und zivilen Händlern darstellt. Hierbei finden Aktivitäten wie Wachablösungen, Vorführungen von Pfeifen und Trommeln sowie Gewehr- und Kanonenfeuer Demonstrationen statt. Tradition ist es täglich um 12 Uhr die Gewehre abgefeuert.
In der Vorweihnachtszeit veranstaltet der Citadel Hill zudem alljährlich ein "viktorianisches Weihnachtsfest".
Das "Army Museum" im Cavalier Block der Zitadelle zeigt eine seltene Sammlung von Waffen, Medaillen und Uniformen, die die Geschichte der Armee von Nova Scotia erkunden. Es ist ein unabhängiges gemeinnütziges Museum.
Das Gelände der Halifax Citadel ist ganzjährig von 9 bis 17 Uhr oder 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt variiert je nach Saison. Führungen finden von Mai bis Oktober statt. An speziellen Tagen, wie dem Canada Day, finden besondere Veranstaltungen statt.
Halifax Citadel
5425 Sackville
St, Halifax
NS B3J 3Y3, Kanada
https://www.pc.gc.ca/en/lhn-nhs/ns/halifax
Bildnachweise: | |
Headerbild | en.Wikipedia, Halifax Town Clock, 19. August 2005, Autor Aconcagua ( Vortrag ), GFDL, Cc-by-sa-3,0 |
Bild im Text | en.Wikipedia, Halifax Town Clock, 19. August 2005, Autor Aconcagua ( Vortrag ), GFDL, Cc-by-sa-3,0 |